Zeitrechnung
• Zeitrechnung / Ordnung zyklischer Strukturen
Die Enaiyen bedienten sich einer allumfassenden Zeitrechnung, deren kleinste definierte Einheit eine molekulare Kristallzerfallsrate ist und einfach fortlaufend von der Erschaffung der Welt bis heute läuft. Die sterblichen Geschöpfe Cysalions waren natürlich auf andere Zeitrechnungen angewiesen. In früheren Zeiten war die Zeitrechnung dem natürlichen Jahresverlauf und den damit einhergehenden Bedürfnissen der Bewohner angepasst. Die regelmäßig wiederkehrenden Vegetationsperioden über das Jahr, galten als Orientierungspunkte und waren entsprechend vor allem am Stand der Sonne, die sie Drudaiy nannten, orientiert. Kleinere Zeitenteilungen waren die Rechnung von Sonnenaufgang zu Sonnenuntergang als 1 Tag und die Wiederkehr der Mondphasen als Monat. Letzteres war wichtig, weil die Monde und ihre Konjunktionen untereinander und mit Cysalion und der Sonne die Gezeiten beeinflussen. Eine Wocheneinteilung war dagegen unbekannt.
Im Verlauf von Jahrhunderten wurde eine genauere Kalenderberechnung notwendig, auch um rituelle Daten sicher festlegen zu können. Nach der Entdeckung, dass Cysalion kein Planet, sondern nur ein großer Erdteil des Planeten war, gab man dieser Welt den Namen Ceyath und erforschte weiter die nahliegenden Himmelskörper. Man erkannte, dass folgende Planeten von innen nach außen das Zentralgestirn Droarth umkreisten: Naliaej, Ogamey, Ceyath, Migalath, Alethwan und Farlioth. Ceyath besitzt zwei Monde, einen inneren kleinen, Tegahlon und einen äußeren größeren, Adahlon. Und während Farlioth ebenfalls zwei Trabanten namens Arithaj und Xinath besitzt, hat Alethwan gleich vier: Yarmath, Vulathin, Scotath und Delomej. Naliaej, Ogamey und Migalath sind hingegen mondlos.
Die Bahnen der Planeten um die Sonne sind nahezu kreisförmig und liegen alle in einer Ebene. Die Umlaufzeiten sind unterschiedlich, was Auswirkungen auf die beobachtbaren Positionen von Ceyath aus hat. Ceyath benötigt genau 363,33 Tage für einen kompletten Sonnenumlauf. Seine Eigenrotation beträgt nach Menschenrechnung 30 Stunden. Ceyaths Rotationsachse ist gegen die Umlaufbahn um die Sonne in einem Winkel von 48° geneigt. Das führt in den mittleren bis hohen Breiten zu ausgeprägten Jahreszeiten mit sehr kalten Wintern und heißen Sommern. Frühling und Herbst sind entsprechend durch heftige Stürme gekennzeichnet. Tegahlon umkreist Ceyath in 33 Tagen, wobei er sich etwas mehr als 1 Mal um sich selbst dreht, Ceyath also mehr oder weniger immer dieselbe Seite zuwendet. Adahlon ist absolut und relativ schneller als sein kleiner Bruder. Er benötigt 30,66 Tage für eine Umrundung und hat eine eigene Rotationsdauer von nur 5 Tagen.
Zudem ist seine Umlaufbahn gegen die Tegahlons geneigt, so dass ständig wechselnde Konstellationen auftreten. Es kann zu Adahlonfinsternissen durch die Verdeckung durch Tegahlon kommen (durch die unterschiedliche Entfernung erscheinen sie von Ceyath aus gesehen fast gleich groß), zusätzlich zu den Mondfinsternissen, die natürlich für beide Monde durch Ceyath auftreten können. Beide Monde zeigen während ihres Umlaufs Phasen. Der Mond Arithaj des Planeten Farlioth ist von Ceyath aus nur alle 9 Tage sichtbar. Bei den Monden Alethwans bilden die zwei inneren Monde Yarmath und Vulathin ein Doppelmondpaar, wobei Yarmath seine Farben je nach Jahreszeit ändert. Die beiden anderen Monde Scotath und Delomej laufen einzeln auf äußeren Bahnen um den Planeten. Der längste Tag auf Ceyath hat 18 Lichtzyklen und die kürzeste Nacht 12 Schattenfenster (Sommersonnenwende).
In den kolonisierten Gebieten der Enaiyen benutzte man recht früh die Länge eines Sonnentages als Zeitraum zwischen zwei aufeinander folgenden Mittagshöhen als grundlegende Zeiteinheit. Diese Periode wird unterteilt in 30 Stunden zu je 60 Minuten. Der Beginn des neuen Tages wurde auf Mitternacht (0 Uhr) festgelegt. Die Länge des Tages wurde damit auch unabhängig von der tatsächlichen Tageslichtdauer, die ja im Sommer länger ist, als im Winter. Für einen kompletten Sonnenumlauf benötigt Ceyath 363 1/3 Tage. Zur Korrektur wird alle drei Jahre ein zusätzlicher Tag angehängt (Droarth -Jahr).
Als weitere Zeiteinteilung flossen die alten Mondkalenderberechnungen ein, derer sich die Altvorderen und auch Cysalion-Mischlinge bedienten. Die Menschenstätte Hegarath und Regartan (n.d.Z. Hegar und Regat) benutzen dabei den Mond Tegahlon als Basis, da sein Umlauf und auch sein Bild ruhiger und regelmäßiger erscheinen. Seine Umlaufzeit, in Cysaliontagen gemessen, beträgt sehr genau 33 Tage, wobei er in der gleichen Zeit fast genau einmal um sich selbst rotiert, so dass er Cysalion stets die gleiche Seite zuwendet. Auf das Jahr gerechnet ergeben sich so 11 Monate. Jahresbeginn ist die Wintersonnenwende.
• Die elf Monatsnamen:1. Premath, 2. Dumath, 3. Budath, 4. Reneth, 5. Covath, 6. Mideth, 7. Yeleth 8. Aurath 9. Zineth, 10. Fogath, 11. Adath
Aus Praktikabilitätsgründen werden die Monate noch einmal in je drei Wochen à 11 Tage unterteilt. Probleme in der Kalenderrechnung ergeben sich durch die Nichtübereinstimmung der Rotationsdauer Cysalions mit der Umlaufzeit, sowie der Nichtübereinstimmung von vollständigen Tegahlon-Phasen mit dem Sonnenjahr. Die Zeitmessung erfolgt mit Sonnenuhren, Wasseruhren und Kerzen. Das erste mechanische Uhrwerk aus Metall wurde im Jahr 1694 der zweiten Epoche von einem Zwerg aus Terisus erfunden.